Sonntag, 4. Januar 2009

Einleitung für das Studium der arabischen Sprache in Damaskus

Syrien ist im Prinzip ein Land wie jedes andere auch. Alles wird funktionieren, nur nicht unbedingt so wie man es vorhat oder wie man gehört hat, dass es funktioniere. Deshalb also nicht wundern, wenn etwas nicht so funktioniert, wie es hier beschrieben ist. Man wird sein Ziel auf jeden Fall erreichen, auch wenn sich das Ziel im Laufe des Erreichens den Bedingungen angepasst hat.

Für ein Studium der arabischen Sprache in Damaskus kann man sich aufgrund des vergleichsweise geringen bürokratischen Aufwands auch sehr kurzfristig entscheiden. Es sind vor der Abreise (im Gegensatz zu den Erasmus oder Sokrates Programmen) praktisch keine bürokratischen Vorbereitungen nötig. Entscheidung, Flug, Visum, und Krankenversicherung (für den Fall der Fälle), mehr wird vor der Abreise nicht wirklich benötigt. Für ein Studium an der Universität ist eine vorherige Kontaktaufnahme weder nötig noch möglich. Der Erhalt des Visums und dessen Verlängerung oder Umwandlung in eine Aufenthaltsgenehmigung sind relativ problemlos.

Auch den Tageszeitungstest besteht Syrien: Im Gegensatz zu anderen arabischen Ländern ist es beispielsweise möglich eine Zeitung erfolgreich in einem öffentlichen Park zu lesen ohne ständig unterbrochen oder von einer Kinderschar umringt zu werden. Syrer sind grundehrlich. So kann man beispielsweise in den "prefabricated houses Berzeh" wohnen oder Kekse der "Technical and Co. for Food and Chemical Industries" essen. Graffiti sind sehr selten.

Die Lebenshaltungskosten in Syrien sind, trotz Studiengebühren, niedrig. Damaskus ist einer der rennomiertesten Orte die arabische Sprache zu erlernen und bietet vielfältige Studienmöglichkeiten. Dieser Ruf beruht auch auf dem Willen und der Fähigkeit der Syrer mit Ausländern Fusha (Hochsprache) zu sprechen. Bei der Behauptung die syrische Ammiya (Umgangssprache) befände sich nahe der Fusha, handelt es sich meiner Meinung nach um ein Gerücht. Dies mag relativ zwar der Fall sein (verglichen mit z.B. der Ammiya Ägyptens oder gar der Maghrebstaaten), objektiv aber sicher nicht. Nicht nur ist der Dialekt meilenweit von der Hochsprache entfernt, er unterscheidet sich signifikant nicht nur zwischen den Städten Syriens sondern auch schon zwischen einzelnen Stadtteilen Damaskus.

Wer Bedenken aufgrund der "Sicherheitssituation" in Damaskus hat, sei es allgemein oder aufgrund der Perzeption Syriens als "Schurkenstaat", oder wer Freunde und Verwandte beruhigen muss, dem empfehle ich einen Blick auf die Rurik "Sicherheitshinweise" auf den Seiten des Auswärtigen Amtes (www.auswaertiges-amt.de). Man kann sich zu jeder Tages- und Nachtzeit überall absolut sicher fühlen. Auch hatte weder der israelische Luftangriff auf einen Weiler in der Nähe Damaskus (Ain al Sahib) im Herbst 2003 noch der Anschlag auf das Leben eines Hamas Führers im Flüchtlingslager AlZahara im Sommer 2004 einen Einfluss auf das tägliche Leben. Aufgrund des engen Zusammenhalts zwischen den Ausländern war ich innerhalb weniger Stunden von dieser neuen Entwicklung informiert.

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